Dr. Kerstin Haller über Bremen, die Milchstraße und das Universum

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00:00:00: (Dynamische Musik)

00:00:01: Der Bremen-Podcast.

00:00:04: (Dynamische Musik)

00:00:05: Aus dem Herzen der Hansestadt.

00:00:11: Hallo und herzlich willkommen beim Bremen-Podcast.

00:00:17: Es ist wieder soweit, der letzte Mittwoch im Monat.

00:00:20: Da sitze ich mit Olaf hier im Studio.

00:00:23: Servus Renate. - Servus?

00:00:25: (Lachen)

00:00:26: Ich wollte mal so antiklimaktisch anstatt 'nen Moin mal Servus sagen.

00:00:30: Ich hab sofort Kopfkino, Kaiserschmarrn, Sachertorte,

00:00:35: Schlagobers.

00:00:37: Ja, aber darum geht's doch heute gar nicht, oder?

00:00:40: Nee, gar nicht.

00:00:41: Diese Folge, die wir heute hören werden,

00:00:44: ist eigentlich eine, die fast schon sich schwellend

00:00:47: in den letzten Monaten angebahnt hat.

00:00:50: Aber ich möchte die Spannung noch weiter überstrapazieren

00:00:53: und erst mal mit dir über die letzten Sachen sprechen,

00:00:56: die so passiert sind. - Ja, sehr gerne.

00:00:58: Du hast so viel erlebt. - Ach so, ja, genau.

00:01:01: Es ist ja so, ich wollte dir diesmal erzählen,

00:01:04: was du alles verpasst hast, was ich alles gemacht hab, oder?

00:01:07: Ja, was hab ich denn so verpasst? - Also, das ist viel verpasst.

00:01:11: Ich hab ein buchbares Angebot ausprobiert von uns,

00:01:15: unseren Kollegen der Touristikzentrale, selbst bezahlt.

00:01:18: Mhm. - Also, hab ich verschenkt.

00:01:21: Und zwar eine Parkourfahrt mit einem Mercedes.

00:01:26: Was ist denn eine Parkourfahrt?

00:01:28: Das ist so ...

00:01:30: "The Rock" heißt das.

00:01:32: Und das ist in der Nähe vom Mercedes-Werk, also gleich daneben.

00:01:36: Und da kannst du mit zwei verschiedenen Mercedes-Modellen

00:01:39: über so total krasse Sachen fahren.

00:01:42: Ist das diese Testfahrtstrecke für die neuen Modelle?

00:01:45: Oder was ist das? - Ich glaube nicht,

00:01:47: dass das eine Testfahrtstrecke für neue Modelle ist.

00:01:50: Man kann da einfach das ausprobieren und merken,

00:01:53: wie krass das Auto reagiert und das alles hinkriegt.

00:01:56: Das ist sehr schön zu filmen und zu fotografieren, finde ich.

00:01:59: Ja, aber das ist also nicht der Elftest.

00:02:02: Okay, das ist aber auch schon ... - Aber es ist praktisch ...

00:02:05: Da sind Sachen dabei, da denkt man, das gibt um,

00:02:07: was gibt nicht um das Gerät.

00:02:09: Und du wirst jetzt umschulen zur Standfrau, oder?

00:02:12: Ja, vielleicht hab ich ja schon eine Ausbildung.

00:02:15: Vielleicht weißt du das einfach nicht. - Das könnte sein.

00:02:18: Vielleicht ist das mal ein Extrathema für den Podcast,

00:02:21: aber nicht heute, oder? - Nee, nee.

00:02:23: Was hab ich denn sonst noch so verpasst?

00:02:26: Ich hab das in das Museum gegeben, zum Beispiel.

00:02:28: Ich war im Paula Mooders & Beckermuseum

00:02:31: und hab mir die Faszinationen-Höhle-Ausstellung angesehen.

00:02:34: Und da ist vorne eine Höhle von Werner Panton, die ist so begehbar.

00:02:39: Und das wäre auf jeden Fall auch was für kleinere Kinder.

00:02:44: Das ist sehr schön gemacht, kann ich empfehlen.

00:02:47: Ja, und ich war aber auch auf dem Konzert,

00:02:50: und zwar auf der MS Loretta, ich weiß nicht, ob du die kennst.

00:02:53: An der Weser, ungefähr auf Schlachtehöhle.

00:02:56: Und das ist so ein Konzertschiff. - Mhm, ne, da war ich noch nie.

00:03:00: Genau, das liegt hier schon weile, war vorher in Zelle.

00:03:04: Genau, und da hab ich mir ein Konzert angeguckt.

00:03:08: Und das ist ein echt charmanter Konzertraum.

00:03:11: Und du bist auf der Weser.

00:03:13: Ist die dauerhaft hier vor Anker, oder hat die nur einen Gastspiel gehabt?

00:03:17: Es gab auch mal die Stubnitz. - Die ist natürlich nicht mehr da.

00:03:20: Das war nur mal ein Gastspiel hier am Hafen.

00:03:23: Genau, die ist da.

00:03:25: Okay, was ist dein gutes Konzert? - Total.

00:03:28: Richtig tolle.

00:03:29: Die Bandies oder heißt Get Jealous,

00:03:31: die haben auch schon mal beim 13-Grad-Festival im Schlachthof gespielt.

00:03:36: Genau, und die war noch mal da.

00:03:38: Genau, und das kann ich nur empfehlen.

00:03:40: Ja, also an der Weser planieren und zum Konzert,

00:03:43: das ist sicherlich ganz schön.

00:03:45: Man kann auf der Webseite gucken, was so für Programme ist

00:03:49: und überlegen, ob man dahin geht.

00:03:51: Ist es eher vielleicht so Rockmusik in die Musik und so weiter?

00:03:56: Mhm. - Für die Leute.

00:03:57: Kann man denn da auch vorher oder nachher noch was zu sich nehmen?

00:04:01: Oder ist es nur rein für das Konzert?

00:04:04: Essen gibt's nicht.

00:04:05: Gut, aber es gibt genügend andere Schiffe,

00:04:07: die einen versorgen können.

00:04:09: Also, wenn du eher auf andere Musik stehst,

00:04:12: kannst du noch mal überlegen, ob du dir jetzt mal das Programm anguckst

00:04:17: und das Musikfest bremst.

00:04:19: Denn das ist jetzt rausgekommen in den letzten Wochen.

00:04:22: Du kannst jetzt also ... - Schau ich mir gerne an.

00:04:25: Kannst ja mal reingucken und überlegen, ob du irgendwo hingehst.

00:04:28: Es gibt auch Kinderkonzerte. - Ja, eine gute Idee.

00:04:31: Ich hab noch auf meiner Bucketliste die Buddhismusaustellung

00:04:35: im Übersee-Museum, aber das hab ich bisher noch nicht geschafft.

00:04:38: Aber wahrscheinlich wird mir für dieses kulturelle Programm

00:04:41: erst mal die Osterwiese, die er jetzt schon begonnen hat.

00:04:45: Das wird mir so ein bisschen in der Zwischenfunktion.

00:04:47: Aber das liegt ja im Prinzip auf dem Weg alles.

00:04:50: Das kann man eigentlich miteinander verbinden.

00:04:53: Alleine Zeit fehlt, glaub ich.

00:04:55: Tja, da kann ich dir nicht helfen. - Ja.

00:04:58: Ja.

00:04:59: Normalerweise würdest du über deine Jahreskarte erzählen?

00:05:03: Stimmt, ja. Ich war auch tatsächlich im Museum.

00:05:06: Also im Universum. - Im Science-Museum.

00:05:09: Ja, aber ich hab dir jetzt diesmal quasi mein Hobby zum Beruf gemacht

00:05:13: und war jetzt dienstlich unterwegs im Universum.

00:05:16: Ja. - Und ja, ich hab da mit der wissenschaftlichen Leiterin

00:05:21: Kerstin gesprochen und ... - Dr. Kerstin Haller.

00:05:25: Kerstin Haller, genau, ja.

00:05:26: Und ja, wenn du jetzt neugierig bist, auch ein bisschen reinhören.

00:05:32: Na klar, dann Feuer frei.

00:05:35: Alles klar, dann viel Spaß bei Olaf im Universum.

00:05:38: Super.

00:05:40: (Dynamische Musik)

00:05:43: (Dynamische Musik)

00:05:45: Willkommen beim Bremen Podcast, mein Name ist Olaf.

00:05:49: Eigentlich würde ich jetzt sofort meinen Gast begrüßen

00:05:52: oder meine Gästin.

00:05:54: Diesmal mag ich es aber anders, weil diejenigen,

00:05:57: die den Podcast länger verfolgen, wissen,

00:05:59: dass einer meiner Lieblingsorte das Universum im Bremen ist.

00:06:03: Das haben wir zum Anlass genommen, hier nachzufragen,

00:06:06: ob es möglich wäre, einen Podcast aufzunehmen.

00:06:09: Und was soll ich sagen, das hat geklappt.

00:06:11: Wird ich jetzt eigentlich hier willkommengeheißen

00:06:14: von Dr. Kerstin Haller vom Universum Bremen,

00:06:17: ihres Zeichens Leiterin der Ausstellung

00:06:20: und der Sonderaktivitäten, nämlich jetzt mal.

00:06:23: Also, schön, dass du da bist.

00:06:25: Mein offizieller Titel ist "Leitung, Ausstellung und Didaktik".

00:06:30: Vielen Dank für die Einladung, dass ich hier sein darf.

00:06:33: Freut mich ganz besonders, weil es ist auch wirklich ...

00:06:36: Ungelogen ein Lieblingsort, das klingt immer wie Marketing.

00:06:39: Aber wir müssen jetzt unbedingt was fürs Universum machen.

00:06:42: Im Gegenteil, ich bin wirklich sehr froh,

00:06:44: als Renate gesagt hat, Mensch, unsere Aufnahme bei dem Universum klappt.

00:06:48: Deswegen bin ich heute hier.

00:06:50: Wir sitzen jetzt nicht im Wahlfisch,

00:06:52: sondern wir sitzen im Nebengebäude.

00:06:55: Genau, wir sitzen im Sonderausstellungsgebäude.

00:06:59: Und da ein Stock über der Sonderausstellungsfläche,

00:07:03: das ist unsere Büroetage.

00:07:05: Und da haben wir uns jetzt hier für den Podcast ein bisschen zurückgezogen,

00:07:09: weil in der Ausstellung ist doch sehr lebendig und sehr laut ist,

00:07:14: was uns natürlich auch freut, wenn Kinder begeistert sind

00:07:18: oder rufen, ich schau mal hier oder komme hier rüber.

00:07:21: Aber für den Podcast schien uns dieser Ort nicht so sinnvoll.

00:07:26: Und deswegen freue ich mich, dass du hier bei mir im Besprechungsraum,

00:07:30: bis den wir Aquarium nennen.

00:07:32: Im Aquarium, okay.

00:07:33: Unten gibt es das Wolken Kuckuxheim, das wäre auch sonst ein Ort gewesen,

00:07:37: das wäre ganz schön gewesen, dort aufzunehmen.

00:07:40: Aber da ist jetzt gerade eine Horde Kindergartenkinder.

00:07:43: Die Kaplasteine kriege ich beim Schnitt nicht raus,

00:07:46: wenn ein Turm zusammenstürzt oder beim Lego gekramen wird.

00:07:49: Oder eine Kugelbahn gibt es dort.

00:07:52: Was kann man dann noch alles machen?

00:07:54: Wolken Kuckuxheim ist unsere Sonderausstellung,

00:07:57: wo wir sozusagen die Kreativität in den Mittelpunkt stellen.

00:08:01: Es gibt hinter einer Wolken-Instellation sozusagen

00:08:06: das Reich des Unmöglichen,

00:08:08: also man kann in vier Werkstätten mit Materialien basteln,

00:08:15: die wir recyceln.

00:08:17: Und da vor diesen Werkstätten, das sind einfach so Bereiche,

00:08:21: die mit einem großen Tisch versehen sind

00:08:24: und mit Regalen abgetrennt.

00:08:27: Es gibt Bäume, wo Künstler*innen aus Bremen

00:08:31: mit diesem Materialien sozusagen schon ein Kunstwerk geschaffen haben.

00:08:36: Und dahinter können dann unsere Gäste sich dem Materialien widmen

00:08:42: und ein Papaus bauen mit Plastikdeckeln,

00:08:47: einen Deckelgarten konstruieren

00:08:51: oder mit Papier verschiedener Flip-Books machen.

00:08:58: Also sehen, wie sich Menschen verändern,

00:09:01: wenn man die Augen anders zeichnet und den Mund,

00:09:04: also ganz unterschiedliche Möglichkeiten

00:09:07: und vielfältige Anregungen.

00:09:09: Und dann hast du noch die Bauecken schon erwähnt.

00:09:13: Dort gibt es Material, das nicht recycelt wird,

00:09:17: sondern immer wieder genutzt wird.

00:09:20: Da haben wir klassisch auf Kapler zurückgegriffen,

00:09:23: weil das eines meiner Lieblingsbaumaterialien

00:09:26: ist Konstruktionsbauglötze.

00:09:29: Und wir haben die natürlich universe- mäßig dann in Hülle und Fülle.

00:09:33: Also das sind über 10.000 Stück.

00:09:36: Und dann hattest du schon Lego erwähnt

00:09:39: und das wächst bei uns aus der Band raus,

00:09:41: weil wir sozusagen die Gäste inspirieren wollten,

00:09:46: mal um die Ecke zu denken.

00:09:47: Und wir haben auch nur eine Farbe.

00:09:50: Wir finden unsere Besucher oft nicht so toll.

00:09:53: Also ich habe schon viele Rückmeldungen bekommen,

00:09:55: warum die Legosteine nur weiß sind.

00:09:57: Aber wir wollten eben sozusagen mehr auf die Architektur achten

00:10:02: als auf die Farbe.

00:10:03: Man gibt es noch ein Bausystem, das heißt Flexi-Sticks.

00:10:06: Das ist aus Bamboos und Kautschuk,

00:10:09: wo man sehr große geodetische Bauwerke bauen kann

00:10:13: und viel über Stabilität lernen kann.

00:10:16: Scherkräfte spielen da eine Rolle.

00:10:19: Und eben die von dir erwähnte Kugelbahn,

00:10:21: da haben wir einfach eine Ecke, den Fußbodenschräg gemacht

00:10:25: und mit Metallplatten versehen.

00:10:28: Und da kann man natürlich kinderleicht den Kugeln etwas in den Weg legen

00:10:34: und sie so lenken und orientieren.

00:10:37: Das ist jetzt aber quasi das letzte Aufruf für das "Wolken guck guck"

00:10:41: und das ist das letzte Mal, weil die Ausstellung endet jetzt,

00:10:44: Anfang April.

00:10:45: Das heißt, wenn der Podcast jetzt im März herauskommt,

00:10:48: ist es quasi so "Last Call".

00:10:50: Sollte jeder noch mal erleben,

00:10:52: vor allem mit Kindern lohnt sich das auf jeden Fall.

00:10:55: Geht auch nur als Erwachsener.

00:10:57: Die Kugelbahn ist auch für Erwachsene sehr spannend und Lego sowieso.

00:11:00: Aber es gibt auch in der Dauerausstellung einen neuen Bereich.

00:11:03: Steigen wir da mal so quer ein,

00:11:05: bevor wir auf dich zu sprechen kommen.

00:11:08: Wir werden uns nicht einsteigen, weil es etwas, was ganz neu ist.

00:11:11: Bei meiner Tochter kann ich das berichten,

00:11:13: auch große Begeisterung ausgelöst hat.

00:11:16: Das ist die Milchstraße im Universum.

00:11:18: Was ist denn das?

00:11:19: Die Milchstraße im Universum hatten wir schon am 2007 aufgebaut,

00:11:25: wo wir bestimmte Tätigkeiten, die Kinder gerne machen,

00:11:31: sozusagen für Kinder zur Verfügung gestellt haben.

00:11:34: Ich kann ja zum Beispiel Kinder sortieren und ordnen ja ganz viel.

00:11:39: Da gab es dann ganz viel Material,

00:11:41: auch ungewöhnliches, wo Kinder dann an Tischen Sortierungen machen konnten.

00:11:48: Und irgendwie sozusagen mit gleichem Material in großer Menge

00:11:53: Erfahrung über die Eigenschaften des Materials sammeln konnten.

00:11:57: Oder erste frühkindliche Grunderfahrung,

00:12:00: die dann später für Mathematik zum Beispiel nutzbar sind.

00:12:04: Also drei Fusili sind genauso lang wie fünf Taliatelle oder sowas.

00:12:11: Und dann haben wir gemerkt, dass auch Überrückmeldungen von Erzieherinnen

00:12:20: auch, weil wir sozusagen selber angestrebt sind,

00:12:25: unsere Ausstellungen immer zu aktualisieren, zu verbessern,

00:12:29: zu erneuern, den noch mehr dazuzulernen, auch wir,

00:12:36: haben wir beschlossen, 2018 Kinder zu fragen,

00:12:42: was sie sich eigentlich in dem Forschenden Bereich für sie selber wünschen.

00:12:49: Und da haben wir tolle Partner gefunden,

00:12:52: nämlich eine Agentur in Berlin, die eine Wunschforschung mit Kindern macht.

00:13:02: Die machen das schon für Kindergärten und Schule

00:13:07: und haben da sehr gute Erfahrungen mit dem partizipativen Konzept.

00:13:12: Und haben wir sozusagen hier im Universum eine Wunschforschung betrieben

00:13:17: und haben herausgefunden, was die Kinder hier erforschen wollen,

00:13:22: wie sie das machen und in welcher Atmosphäre.

00:13:26: Und dann hat es noch ein bisschen durch Corona und eine Weile gedauert.

00:13:31: Und deswegen bin ich super froh, dass wir im Sommer jetzt die neue Milchstraße,

00:13:36: die sogenannten Superlaxien eröffnen konnten,

00:13:39: weil da sozusagen wir in den Wünschen der Kinder versucht haben,

00:13:49: umzusetzen, was in diesem Rahmen möglich ist.

00:13:52: Das heißt, du kuratierst das denn?

00:13:54: Also das ist eine Riesenwunschliste von Kinder, ich sag's ja mal, Fantasien.

00:13:59: Und die prüfst du denn auf Machbarkeit oder wie wird so etwas festgelegt?

00:14:07: Genau, also die Baupiloten haben mit den Kindern in zwei Workshops

00:14:12: ihre ganzen Wünsche erarbeitet.

00:14:14: Die Kindergartenkinder konnten eine Pappschachtel bauen

00:14:18: und die waren sehr im Tunen.

00:14:19: Also die haben zum Beispiel, wie wir auch schon dachten gesagt,

00:14:23: sie sortieren gern, sie wollen viel mit den Händen machen.

00:14:27: Sie gucken genau, also wenn das Begriff Forschung hatten,

00:14:31: haben auch viele irgendwelche Fernrohre oder irgendwelche Luten

00:14:35: in ihre Kiste gebastelt.

00:14:38: Aber was wir gar nicht erwartet hatten ist,

00:14:41: dass sie auch gesagt haben, sie wollen klettern

00:14:44: und in unbekannte Welten eintauchen und so weiter.

00:14:49: Natürlich haben sie da auch, wie du schon vermutes gesagt,

00:14:51: sie wollen die Unterwasserwelt erkunden

00:14:54: oder sie wollen irgendwie zum Mond reisen.

00:14:57: Und das können wir natürlich nicht eins zu eins umsetzen.

00:15:02: Geht ja einfach physikalisch gar nicht.

00:15:06: Aber wir haben am Aus den Ideen und Wünschen

00:15:10: ein dann Konzept kuratiert, wie du schon gesagt hast.

00:15:15: Und da sind viele Dinge eingeflossen,

00:15:19: die wir, glaube ich, alleine nicht integriert hätten.

00:15:23: Also, wie sie die Welt erkunden,

00:15:29: ist jetzt eben Klettern dazu gekommen.

00:15:32: Es ist dazu gekommen, dass die Mehlstraße Bereiche hat,

00:15:36: wo Erwachsene gar nicht reinkommen.

00:15:41: Bei dem, was sie erkunden wollen,

00:15:45: ist dazu gekommen, dass sie auf fremde Wesen kennenlernen wollten.

00:15:51: Also, wir haben sozusagen jetzt auch

00:15:55: eine künstlerische Ebene integriert,

00:15:58: wo Lebewesen aus Fern, Galaxien mit Superkräften auf die Kinder warten

00:16:06: und in welcher Atmosphäre, das haben wir die Kinder auch gefragt.

00:16:10: Da ist zum Beispiel dazu gekommen,

00:16:12: dass sie es auch mal kuschelig haben wollen,

00:16:15: mal gemütlich sich mal zurückziehen wollen, Höhlen bauen.

00:16:20: Und da dachte ich, ach, das macht man doch zu Hause.

00:16:23: Aber das wollten die Kinder auch sehr gerne hier haben.

00:16:27: Und deswegen haben wir jetzt eine superkuschelige Superlaxie,

00:16:33: wo die Superkraft, Empathie und Nettigkeit

00:16:37: und Einfüllungsvermögen geübt und ausprobiert werden kann.

00:16:42: Ich glaube, ohne die Kinder wären wir auch nicht darauf gekommen.

00:16:46: Was ist denn da dein Superlaxie-Lieblings-Ausstellungsstück?

00:16:50: Also, das ist der Pilzwald.

00:16:53: Da haben wir sozusagen, das kann man sich vorstellen,

00:16:57: die Stile der Pilze sind aus Holz.

00:17:01: Und das sind so wie vier Rundhölzer.

00:17:05: Und oben hat die Stoffkünstlerin,

00:17:09: Frau Harnslaus, Wien Pilzköpfe genäht.

00:17:13: Und was man damit machen kann,

00:17:15: ist, dass man mit Schwimmnudeln zwischen den Pilzen

00:17:21: Pilzbauwerke bauen kann.

00:17:24: Also, wir haben da Pilze, wo man Schwimmnudeln reinstecken kann.

00:17:31: Und dann mit Schwemmenstoffe fixieren.

00:17:34: Und dann wird sozusagen aus der Pilzeinzelandschaft

00:17:39: so ein Pilz-Rückzugsbauwerk für unsere kleinen Gäste.

00:17:46: Und das ist, finde ich, eine schöne Kombination aus einer Handlung,

00:17:51: die Kinder super gerne tun, in einer ganz neuen Atmosphäre.

00:17:56: Weil wir sonst noch nie mit einer Stoffkünstlerin gearbeitet haben.

00:18:01: Auch die Wandgestaltung hat Nina Giekeler,

00:18:04: einer Künstlerin aus Berlin, gemacht.

00:18:07: Und so verbindet sich das intuitive Handeln der Kinder

00:18:13: mit der Erfahrung, was ist stabil, wie kann ich die Dinge verbinden,

00:18:19: ist die Diagonale länger als die beiden Katheten.

00:18:23: Also so ein bisschen naturwissenschaftlichen,

00:18:27: mathematischen Überbau mit einer ganz schönen Atmosphäre.

00:18:31: Und dann haben wir da noch Bücher.

00:18:33: Und ich freue mich immer wahnsinnig,

00:18:35: wenn ich da irgendwelche Kindersitzen sehe in irgendwelchen Höhlen.

00:18:39: Und die dann noch im Buch klettern oder neulich habe ich eins gesehen.

00:18:42: Das hat da Mittagsschlaf gemacht.

00:18:44: Fand ich irgendwie total toll,

00:18:46: dass auch so eine ruhige Ecke so genutzt wird.

00:18:50: Natürlich sehen wir auch Kinder, die mit den Schwimmnudeln kämpfen.

00:18:55: Aber das ist ja auch gut.

00:18:58: Zweckentfremden ist ja auch eine Qualität,

00:19:01: die für Kinder wichtig ist.

00:19:03: Wie viele Exponaten besteht diese Ausstellung?

00:19:05: Es sind ungefähr 30 unterschiedliche Mitmachstationen.

00:19:08: Das sind ganz einfache Sachen, wie auch mal ein Fußfüllpfad

00:19:12: oder was Komplexeres, wie ein Exponat, wo man reinklettern kann.

00:19:19: Und es ist so ein Spiegel-Kaleidoskop.

00:19:22: Und man sieht sich von allen Seiten ganz auf ganz ungewöhnliche Art und Weise.

00:19:27: Gibt es denn ein 31. Exponat, was es nicht in die Ausstellung geschafft hat,

00:19:31: aber du eigentlich gerne noch mit drin gehabt hättest,

00:19:34: aber aus Platzgründen oder aus anderen Gründen nicht möglich war?

00:19:37: Also es gibt immer ganz viele Ideen, die es gar nicht reinschaffen.

00:19:42: Weil wir auch, dass die andere Seite der Medaille natürlich gucken müssen,

00:19:48: dass die Kinder sich nicht verletzen, dass es sicher ist,

00:19:53: dass die Dinge so intendiert werden, wie wir es gedacht haben,

00:19:57: oder so, dass sie niemanden anderen damit irritieren usw.

00:20:05: Also wir haben auch ein Spielgerät, Sachverständigen

00:20:09: und ein Statiker dabei gehabt usw.

00:20:12: Das ist dann die andere Seite.

00:20:14: Und zum Beispiel wollte ich, dass man in den Bauch des Wahles

00:20:19: ganz, ganz hoch klettern kann und dann eine riesige Rutsche runterrutschen.

00:20:25: Aber das ging leider statisch nicht, weil man in den Bauch des Wahles

00:20:29: gar nichts bohren kann.

00:20:31: Weil wenn ihr vorbeikommt, könnt ihr euch das mal von außen angucken.

00:20:35: Also der Bauch ragt in die Wasseroberfläche rein.

00:20:40: Und wenn man da rein bohrt, gab es Bedenken,

00:20:43: dass dann das Wasser nicht nur außerhalb des tollen Gebäudes ist,

00:20:49: sondern auch innerhalb.

00:20:50: Und da mussten wir uns von dieser Idee verabschieden.

00:20:53: Es gibt ja auch keine Abwasseranlage,

00:20:55: die direkt nach oben das Wasser rauspustet aus dem Wal.

00:20:59: Genau, das wäre auch toll.

00:21:01: Also da hast du eine schöne Fantasie, so ein spritzenden Wal.

00:21:04: Aber physikalisch sicherlich nicht unanspruchsvoll,

00:21:07: wahrscheinlich, das zu lösen.

00:21:09: Ja, genau.

00:21:10: Oder einen dunklen Raum.

00:21:12: Also ein Kind wollte einen ganz, ganz dunklen Raum haben.

00:21:15: Das haben wir ja oben für unsere Gäste in der Tastgalerie realisiert.

00:21:23: Da es ging unten aus sicherheitsrechtlichen Aspekten

00:21:29: für die Kleinen leider auch.

00:21:31: Die können dann oben mit ihren Erwachsenenbegleitungen

00:21:34: durch die Tastgalerie dann geschützt gehen.

00:21:37: Es gibt hier auch das Dinner im Dunkelte, gelegentlich.

00:21:40: Also da sind die Plätze immer sehr rar,

00:21:43: wenn ich das mitbekommen habe, was meistens zu späterer teilzunehmen.

00:21:46: Das findet noch weiterhin statt, oder?

00:21:49: Genau, das haben wir noch nicht für unsere kleinsten Gäste.

00:21:53: Wir haben uns auch umgesetzt,

00:21:55: weil was die Kinder auch gesagt haben

00:21:59: und was ich auch aus meiner Erfahrung glaube,

00:22:01: ist, dass sie schnell wieder aus der Gefahr auch heraus wollen.

00:22:06: Und beim Dinner im Dunkeln muss man sich auf eine Mahlzeit

00:22:10: im Dunkeln einlassen.

00:22:11: Und ich weiß nicht, ob du schon gemacht hast.

00:22:14: Also ich hatte so auch zwei, drei Momente, wo ich dachte,

00:22:18: was mache ich hier eigentlich?

00:22:20: Es war natürlich toll, dass meine Kolleginnen und Kollegen,

00:22:23: die unsere Gäste und uns dann auch begleiten,

00:22:27: die ja der Erfahrung haben,

00:22:30: in einem dunklen Raum zu navigieren, mich beruhigt haben.

00:22:35: Ja, vielleicht ist das eine schöne Idee, auch mal zu überlegen,

00:22:40: was ein Erlebnis für ganz kleine Gäste im Dunkeln sein kann.

00:22:44: Im Moment wird das für Erwachsene angeboten,

00:22:47: einmal Kaffee im Dunkeln und einmal Dinner im Dunkeln.

00:22:50: Was ganz lustig ist, ist, dass ich immer lauter geworden bin,

00:22:54: weil ich irgendwie einen Weg finden musste,

00:22:57: um auf mich aufmerksam zu machen.

00:22:59: Und man hat ja sonst Blickkontakt und Augenkontakt

00:23:03: oder ich gestekuliere auch ganz schön viel.

00:23:06: Und man kriegt ja damit, ob jemand

00:23:08: seinen Interesse auf eingerichtet hat.

00:23:12: Und also diese Versicherung über die Lautstärke,

00:23:15: hörst du noch zu?

00:23:17: da hatte ich total und es habe mich auch ein bisschen dran erinnert, dass ich

00:23:23: früher, wenn ich in die Keller gegangen bin, immer so mit mir selber geredet habe.

00:23:27: Ach, ich nehme jetzt die Gabel, ach, ich versuche jetzt die Nudel zu greifen.

00:23:33: Um die Stille und wo man eventuell was reinhören könnte, denn zu brechen.

00:23:37: Ja, viel Dank. Ja, kann ich nachvollziehen. Du prüfst auch die Sachen auf

00:23:42: physische Machbarkeit, weil du bist deines Zeichen Physikerin, das heißt

00:23:48: Physik-Didaktik. Genau. Also ich habe ein Physikstudium, ein Physik-Diplom, das ist

00:23:57: schon sehr, sehr lange her und danach habe ich in Didaktik der Physik promoviert.

00:24:03: Das heißt, wir haben uns damit beschäftigt, warum manche Begriffe in

00:24:09: der Physik anders benutzt werden als in der Alltagssprache, was es da für

00:24:14: Probleme damit gibt. Wir haben geguckt, wie man mit Experimenten

00:24:21: einen niederschwelligen Zugang zur Physik machen kann, warum manche

00:24:27: Menschen Physik als sehr schwer empfinden, warum noch viele Mädchen

00:24:33: sagen, das ist nichts für mich und vielleicht einen leichteren Zugang

00:24:38: dazu finden. Also solchen Fragen habe ich mich sozusagen während der Promotion

00:24:44: gewidmet und da konnte ich mich eigentlich auch mit Hirnforschung

00:24:49: beschäftigen, weil man natürlich, wenn man lernen, Physik lernen verstehen

00:24:56: möchte, auch verstehen muss, wie lernen überhaupt funktioniert, wie die Welt

00:25:01: über unsere Sinne in unser Gehirn kommt, wie Gehirn Bedeutung

00:25:05: konstruiert und so weiter und diese Erfahrung versuche ich jetzt im

00:25:11: Universum in Form von Ausstellungen und Formaten umzusetzen.

00:25:16: Und promoviert hast du hier in Bremen, wenn ich richtig informiert bin und bist

00:25:19: dann quasi sofort beim Universum gelandet oder wie ist dein Werdegang dort gewesen?

00:25:24: Nein, also wir haben uns kurz verpasst. Also ich bin, war 98 mit der Promotion

00:25:32: fertig und bin 99 ins Deutsche Museum nach München gegangen und das war hier,

00:25:38: wo wir jetzt gerade sitzen und auch nebendran beim Wahlen noch eine große

00:25:42: Baustelle und ich wusste noch gar nicht, was hier entsteht und dann habe ich

00:25:47: während meines Volontariats am Deutschen Museum erfahren, dass hier genau mein

00:25:53: Traumarbeitsplatz gebaut wird und dann habe ich mich beworben und

00:25:59: glücklicherweise haben sie mich eingestellt und deswegen war meine

00:26:05: Stipfvisite in München auch nur ein Jahr, weil ich dann schon 2000 wieder nach

00:26:10: Bremen zurückgekommen bin. Große Eröffnung, das war, es war 9. September 2000 zur Expo.

00:26:17: Deswegen kann ich dieses Datum einigermaßen merken und das Gebäude, in dem wir jetzt sitzen,

00:26:22: das kam erst, glaube ich, sieben Jahre später, glaube ich, dazu. Genau, also unser Gebäude hier,

00:26:27: das Sonderausstellungsgebäude kam 2007 dazu als Erweiterung.

00:26:32: Und wie sieht denn dein Alltag so aus? Also wie planst du Veranstaltungen, wie

00:26:38: kuratierst du die Ausstellung? Du hast sicherlich ein Team, das dich dabei

00:26:42: unterstützt, das machst du ja wahrscheinlich nicht alles alleine oder

00:26:45: also wie stelle ich mir deine Arbeit so vor? Also meine Arbeit ist sehr, sehr

00:26:51: unterschiedlich und sehr, sehr abwechslungsreich. Also es fängt natürlich an,

00:26:55: was man sich vorstellen kann, dass wir erst mal, wenn wir eine Ausstellung zu

00:27:01: Kreativität machen, uns mit Kreativität auseinandersetzen, verschiedene Konzepte

00:27:06: davon lernen oder bei der Milchstraße uns mit der frühkindlichen Bildung auseinandersetzen.

00:27:14: Also merken, wie Kinder die Welt erfahren, uns da sozusagen in die Theorie

00:27:22: einarbeiten. Das ist Arbeit mit Büchern, Arbeit am Rechner, Arbeit in, indem wir mit

00:27:31: Experten und Expertinnen sprechen. Dann haben wir viele Sachen, die wir auch

00:27:39: ausprobieren. Also das ist so ganz lustig, dass wir selber, zum Beispiel in der

00:27:47: neuen Milchstraße, gibt es so bunte Flecken auf dem Boden. Die dachten wir,

00:27:55: weil wir einen Bereich eine bunte Superluxie wollten, da haben wir geguckt

00:28:00: und dann haben wir die bestellt, dann haben wir die auf dem Flur ausgebreitet,

00:28:04: sind immer draufgehüpft, um den Praxistest zu machen, um zu testen, ob sie

00:28:11: der Belastung einer Sonderausstellung oder einer Dauerausstellung standhalten.

00:28:17: Genau und dann gibt es Dinge, die wir auch noch mit unserem Team, mit unseren

00:28:22: Technikerinnen, mit unseren Technikern als Prototyp aufbauen, die schauen, ob sie

00:28:30: so funktionieren. Dann schreiben wir Texte. Das mache ich. Dann beobachten wir unsere

00:28:41: Gäste in der vorhandenen Ausstellung und sammeln da Erfahrungen, machen eine

00:28:46: Besucherbefragung. Also ganz ganz unterschiedliche Tätigkeiten. Wenn du

00:28:52: kreativ bist, sitzt du dann am Schreibtisch oder gibt es Orte hier im

00:28:56: Universum oder im außerhalb des Universums, keine Ahnung, gehst du in den

00:29:00: Bürgerpark spazieren, um Ideen zu finden oder auch Naturbeobachtung zu machen

00:29:05: oder wie stelle ich mir das denn vor? Also ich habe nicht so ein Lieblingsplatz,

00:29:11: wo ich dann immer heurig karsch reihe, sondern ich merke, dass ich sehr gut

00:29:18: im Team kreativ sein kann. Also wir machen manchmal so Kopföffnerrunden, so

00:29:26: Ideenspinnereien, also wo wir noch gar nicht an den Spielgerätesachverständigen

00:29:34: denken, sondern eher wie die Kinder selbst unterwegs sind. Das kann ich gut

00:29:40: im Team, machen wir manchmal in unserem kleinen Kernteam, im Ausstellungsteam

00:29:44: machen wir aber auch mit dem Bildungsteam, mit dem Kommunikationsteam, mit den

00:29:49: Technikern und ich muss sagen, dass ich auch sehr gerne nach der Arbeit über

00:30:01: meine Arbeit nachdenke, also dass ich nicht so brauche, das Universum zu

00:30:09: verlassen und abzuschalten, sondern mein Universum ist riesengroß und ich kann

00:30:15: auch mal, wenn ich mit dem Fahrrad durch den Bürgerpark denke, auch die Idee

00:30:19: finde ich super oder wenn ich im Theater bin, beispielsweise, und ganz tolles

00:30:28: Bühnenbild sehe, dann denke ich, oh, wer hat das gemacht mit der Künstlerin,

00:30:33: will ich auch mal zusammenarbeiten und so entstehen dann auch Kooperationen,

00:30:40: indem ich was, was ich in einem ganz anderen Erfahrungsfeld kennengelernt habe,

00:30:45: dann versuche auf meine Arbeit zu adaptieren. Das heißt, das klingt nicht nach

00:30:51: einem 9-to-5-Job, sondern du bist quasi kreativ immer bei der Arbeit, wenn du

00:30:57: nicht gerade abschaltest. Was war denn das letzte Theaterstück, was du gesehen hast,

00:31:00: wo du es gerade gesagt hast? Das heißt, Fools on Stage, es ist, glaube ich,

00:31:05: eine Produktion vom Tanz Ensemble des Goethe theaters, ich glaube der

00:31:15: Regisseur oder was am Akika und das ging darum, das fand ich ganz toll, es war nur

00:31:20: ein roter Teppich und es ging darum, was bestimmte

00:31:25: Gesten sind, die die Menschen auf dem roten Teppich machen, die aber auch in

00:31:30: der Kunst eine Rolle spielen, die vielleicht auch große politische Bilder

00:31:35: sind. Also ich hatte gedacht, dass wir die Idee schon mal hatten, weil wir hatten

00:31:42: schon mal ein Klang Casino, wo wir auch mit rotem Teppich an der Wand gearbeitet

00:31:48: haben, dann schön zu sehen, dass solche Ideen in sich in anderen

00:31:53: Zusammenhängen immer wieder finden. In welchen Stadtteilen hältst du dich denn auf?

00:31:57: Also ich habe gerade gehört, du befährst mit dem Fahrrad, ist das auch dein

00:32:00: bevorzugtes Fortbewegungsmittel? Ja, jetzt kommt sozusagen der Realitätscheck, also

00:32:07: theoretisch war ich immer mit dem Fahrrad, praktisch fällt mir dann manchmal auch

00:32:13: ein, dass ich noch einkaufen gehen muss oder einen Wasserkasten transportieren.

00:32:18: Eigentlich fahre ich viel Fahrrad. Meine Kollegen haben 2017 schon mal

00:32:24: interviewt und da hast du das ziemlich genau das Gleiche gesagt.

00:32:29: Also eine Beständigkeit, ist das typisch Bremenbeständigkeit, wobei du bist

00:32:32: gar keine Bremerin, du bist nach Bremen gekommen, also eben zu deiner Doktorarbeit.

00:32:37: Wo kommst du eigentlich her, wenn ich das fragen darf? Genau, also ich bin

00:32:42: Badenerin, also ich komme aus Freiburg und die Freiburger sagen ja von sich selber,

00:32:50: es gibt badische und unsymbadische. Also die finden, dass das eine sehr schöne

00:32:57: Gegend ist mit sehr netten Menschen. Ich muss mein Freundinnen und Freunden und

00:33:05: meiner Familie sagen, dass es auch noch woanders sehr sympathische Menschen gibt,

00:33:09: nicht nur in Freiburg. Wenn deine Freiburger Freunde nennen,

00:33:13: dich hier besuchen, was wäre denn so das, was du denen von Bremen zeigen würdest?

00:33:17: Also zum Beispiel habe ich meinen 50. Geburtstag im Tau bei der Weserburg

00:33:25: gefeiert und das ist ja ein genialer Blick auf die Stadt und auf den Fluss.

00:33:32: Da hatte ich sie schon alle überzeugt. Gerade wenn es dunkel ist und die

00:33:37: ganze Prominade beleuchtet ist, dann sieht das schon fantastisch aus.

00:33:40: Also ich muss auch sagen, dass ich dann immer auf der Brücke halt auch immer

00:33:43: halte, wo man unten mit dem Fahrrad langfahren, wenn man fahren darf, hat man

00:33:48: einen fantastischen Blick auf die Schlachte. Das sieht ganz ganz schön aus.

00:33:50: Ja, also Wasser ist sowieso was, was meine Lebensqualität hier in Bremen total erhöht

00:33:57: und was auch Bremen lebenswerter macht als Freiburg, weil das Wasser in so

00:34:09: unterschiedlichsten Funktionen hier meinen Leben beeinflusst. Also mal

00:34:16: fahre ich gerne an die Nordsee und bin gerne auf einer Insel, aber ich liebe es

00:34:23: auch an der Weser entlang zu spazieren oder mit dem Sub auf dem Werdersee

00:34:29: unterwegs zu sein. Genau, also mit diesem Sub, also das ist ja diese Abkürzung

00:34:35: für, was steht das eigentlich, Stand-up-Paddling. Genau, da bin ich auch auf dem

00:34:41: Wasser unterwegs. Ich habe auch mal ein Ruderkurs gemacht. Das fand ich sehr

00:34:48: schwer, muss ich sagen und hatte auch ein bisschen Angst, weil das ist viel

00:34:53: wackeliger, als ich mir das vorgestellt habe. Oder auf dem Kutter, warst du auch schon

00:34:57: Kutterpullen? Hast du auch schon mitgewacht? Nee, Kutterpullen macht meine

00:35:00: Kollegin und deswegen stand ich da schon mal am Rand, finde ich auch irgendwie

00:35:04: faszinierend, aber habe ich selber noch nie so mitgemacht. Ich glaube, ich mag

00:35:11: nicht so gern, dass wenn ich Fehler mache, es andere so beeinflusst, weil man

00:35:17: wenn man dann nicht so richtig im Rhythmus ist, ja alle durcheinander kommen

00:35:21: und dann habe ich immer Angst, dass ich was falsch mache, deswegen bin ich lieber

00:35:24: alleine auf dem Brett unterwegs. Da bin ich sozusagen diejenige, die nur unter

00:35:32: meinen Fehlern leidet und nicht so viele andere.

00:35:39: Okay, also ich denke, dass du nicht jeden Tag Geburtstag hast, was wäre denn

00:35:44: sonst andere Anlaufstellen, wenn du jetzt nicht gerade eine große Feier hast?

00:35:47: Was würdest du denen zeigen, das Universum gehe ich mal von aus, dass du

00:35:50: dir das auf jeden Fall zeigen würdest, deinen Freunden und Freundinnen?

00:35:54: Ja, also ich liebe das Viertel, also da bummeln wir immer durch, weil ich

00:36:02: natürlich auch in Peterswerda wohne, liebe ich die Paulina Marsch, denn Werder

00:36:06: siehe, wir haben eine Parzelle direkt neben Kaffeesand, das zeige ich natürlich

00:36:11: auch gerne und Kaffeesand diesen Strand mitten in der Stadt. Ich finde aber auch

00:36:16: toll mit dem Fahrrad im Blockland unterwegs zu sein und da finde ich auch

00:36:24: toll dieses leckere Eis zu essen, also versuche auch immer antizyklisch

00:36:30: unterwegs zu sein. Das wäre auch ein Rad, den ich unseren

00:36:34: Gästen im Universum geben würde, also es ist natürlich toll die Ausstellung

00:36:41: lebendig zu sehen, aber es ist auch ganz schön zu den Zeiten zu kommen, wo nicht

00:36:46: so viele Gäste da sind, also nachmittags, ich weiß nicht wie du das machst, du bist

00:36:54: ja oft da, wählst du dir die Zeiten nach Besucherantrang aus?

00:37:00: Nee, tatsächlich nicht, weil meine Zeitfenster leider auf Hauptzeiten

00:37:07: eingeschränkt sind, das heißt, ich bin noch meistens Sonntagsvormittags hier.

00:37:12: Genau, oder eben lange nach der Museen war ich, sind wir zum Beispiel auch immer

00:37:16: gerne hier, obwohl wir natürlich als Dauerkartenbesitzer eigentlich immer

00:37:20: herkommen können, aber ich finde gerade so lange nach der Museen gibt es noch mal

00:37:24: in allen Bremer Museum eine ganz besondere Atmosphäre.

00:37:27: Ja, ich finde, das hast du so beschrieben, wie ich das auch beschreiben würde, das

00:37:32: sozusagen jede Zeit so einen besonderen Reiz hat. Wenn wenig los ist, hat es einen Reiz,

00:37:41: wenn viel los ist, kann man natürlich auch ganz toll andere beobachten oder man

00:37:45: kriegt mit zum Beispiel unsere Science Show, es finde ich viel schöner, wenn viele

00:37:50: Menschen im Publikum sind und bei der langen Nacht der Museen ist natürlich

00:37:55: eine ganz besondere Atmosphäre, wenn man dann mal im Dunkeln da ist und zu

00:37:59: ungewöhnlichen Zeiten, das ist natürlich auch für uns immer ein Highlight da

00:38:06: nochmal die Gäste zu beobachten, weil wir haben auch das Gefühl, dass die da immer

00:38:11: besonders entspannt sind und offen und freundlich.

00:38:14: Genau, Science Theater, Kokosnuss der Feuerdrache, aber auch schon hier zu

00:38:18: gegen, was sind denn die neuen Veranstaltungen, die anliegen, die du unseren

00:38:24: Hörerinnen und Hörern ans Herz legen möchtest?

00:38:26: Ich finde, wir haben eine ganz tolle Veranstaltung, die heißt "Juhu Besuch", also

00:38:32: da kommen Menschen mit außergewöhnlichen Berufen, also zwar schon ein Astronaut da

00:38:38: oder eine Fußballspielerin, Profifußballspielerin,

00:38:42: Nezowärterin, ein Dinosaurierforscher und jetzt kommt jemand von der Seenotrettung

00:38:50: der Nord- und Ostsee und da dürfen alle Kinder dieser Person Fragen stellen und

00:39:00: sie löchern und das ist total toll zu sehen, was Kinder dann auch für Fragen

00:39:06: haben, ganz ungewöhnliche, das finde ich eine tolle Veranstaltung, also den

00:39:12: Dinosaurierforscher haben sie zum Beispiel gefragt, ob er selber schon mal einen

00:39:18: Dinosaurier gefunden hat und das hatte er, das hätte ich ja nie im Leben mich

00:39:23: getraut zu fragen, weil das ja super selten vorkommt und er hatte in seiner

00:39:28: Jugendzeit am Aka einen Dinosaurierfund gemacht, also total toll, was dann aus

00:39:37: dieser Frage sich für ein Gespräch entwickelt hat.

00:39:41: Diese Veranstaltung finde ich ganz toll, dann haben wir ein Clubuniversum, der in

00:39:46: den Sommerferien immer was anbietet, genau und wir haben wieder eine tolle

00:39:55: Sommersause in den Sommerferien, wo ganz viel Theater auf die Bühne gebracht

00:40:01: wird und ich weiß auch schon, was ich als Seinstheater für nächstes Jahr

00:40:06: angefragt habe, also wir suchen immer eine berühmte Kinderbuchfigur und

00:40:12: darum spinnen wir ja Experimente. Du hast ja auch schon gesagt, dass Drache

00:40:17: Kokosnuss schon da war, Fiete Anders, Ritter Rost, Samms und ich habe auch schon

00:40:24: welche angefragt, aber weil wir die Rechte noch nicht haben, darf ich es noch

00:40:27: nicht sagen. Was würde dir sich denn deine Tochter wünschen oder du?

00:40:33: Wenn man mich fragt und meine Tochter wahrscheinlich die drei Fragezeichen, die

00:40:37: ich auch ein bisschen forschen, also auch Experimente machen, um Spuren zu

00:40:41: erforschen. Ja das ist toll und die stehen noch gar nicht auf unserer Liste, die

00:40:46: kommen jetzt drauf, weil das haben wir auch schon 20 Jahre, immer eine

00:40:51: Kinderbuchfigur und ich finde es total toll, dass jedes Jahr so viele Gäste

00:40:58: kommen und so begeistert sind und ich freue mich und das ist das Tolle an

00:41:02: meinem Beruf, dass ich mir jedes Jahr eine neue Kinderbuchfigur aussuchen kann

00:41:06: und dann mit Profi-Schauspielerinnen und Schauspielern und Profi-Regisseur das

00:41:11: umsetzen, das ist auch eines meiner Lieblingsarbeiten.

00:41:16: Ja vielleicht auch Pipi Langstrom wäre sonst noch eine weitere Person, wie es ein

00:41:22: kleines Mädchen schafft, ein Pferd hochzuheben. Das stand natürlich schon auf

00:41:26: unserer Liste, da muss ich vielleicht jetzt noch mal fragen, als ich gefragt

00:41:32: habe, war das Universum noch nicht so bekannt und wir hatten noch nicht so

00:41:36: viele Science-Theater umgesetzt, da gab es mit den Rechten ein bisschen

00:41:42: Schwierigkeiten, weil wir sonst ganz oft die Rechte für Kinderbuchfiguren

00:41:52: sozusagen so bekommen und nicht wahnsinnig viel Geld dafür ausgeben

00:41:56: wollen, weil das ja nicht wie ein Theater ist, dass das dann über das Jahr ganz

00:42:03: ganz oft aufgeführt wird, sondern wir machen das ja immer nur an sechs Wochen

00:42:07: enden und da muss man dann gucken, dass das alles in einem richtigen Verhältnis steht.

00:42:13: Hat das Universum denn mal ein eigenes Mascotchen?

00:42:16: Ja, aber das gab es, also ganz am Anfang befragslustige Sachen, haben wir

00:42:24: Fragebügen für die Themenebenen entwickelt. Also damals hieß es

00:42:34: Mensch, Erde, Kosmos und da gab es Anton Atom zum Beispiel, die gibt es jetzt

00:42:45: schon nicht mehr, aber warum nicht? Also mit sozusagen Identifikation zu arbeiten

00:42:52: ist wirklich auch ein Mittel, was in der Physik die dreckende Rolle spielt.

00:42:57: Wir hatten mal eine Sonderausstellung zum Thema Hochenergiephysik, die

00:43:02: hieß Teilchen Zoo und diesen ganzen Teilchen haben wir dann eine Comicfigur

00:43:10: gegeben und die Besuchenden konnten ihre Eigenschaften in ein Computerprogramm

00:43:15: eingeben und wurden dann einem Elementarteilchen zugeordnet und konnten

00:43:21: das besser kennenlernen. Also wenn du extrovertiert bist, dann war es

00:43:27: wahrscheinlich, dass du eins bist, was auch sichtbar ist oder stabil ist und so

00:43:36: weiter und so weiter und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir noch mal

00:43:41: eine Ausstellung machen, wo wir mit Mascotchen arbeiten. In der Außendarstellung

00:43:47: arbeiten wir mit Collagen und ich glaube, wenn ich das richtig sehe, ist eine

00:43:55: Collage auch schon mal lebendig geworden. Also wir haben auch mal Krakie auf dem

00:44:01: Freimarkt fahren lassen, also da gibt es auch immer noch so Umsetzung.

00:44:08: Okay, die letzte Frage an dich. Was ist denn für dich typisch Bremen?

00:44:14: Typisch Bremen ist für mich, mir fällt jetzt ganz spontan, Moin Moin ein.

00:44:22: Also das sind die geschwätzigen Bremer, ne? Genau, also ich merke, dass ich immer viel

00:44:28: mehr rede als meine Gegenüber und dass ich eine so eine große

00:44:37: Begeisterungsfähigkeit habe, die sich als Süddeutsche anders ausdrückt als als

00:44:43: Norddeutsche auch im Stadion. Wenn ich mit meinem Mann in Stadion gehe, der freut

00:44:49: sich dann irgendwie so super und ich flippe aus.

00:44:54: Und bist du denn Freiburg oder Werder-Fan?

00:44:56: Schwierige Frage.

00:44:59: Oder Doppelherz sozusagen?

00:45:00: Ich habe Doppelherz, aber meine Kinder und mein Mann sind Grün-Weiß, aber ich freu mich immer, wenn

00:45:09: die sich unentschieden trennen. Letzter Zeit muss man ja sagen, dass Freiburg in der

00:45:13: Tabelle meist besser darstand als Werder. Deswegen habe ich mich gefreut, wenn Werder

00:45:19: gewonnen hat, weil dann auch die Stimmung zu Hause in der Familie besser war.

00:45:23: Und klopfen wir mal auf Holz und Kerstin, vielen Dank für deine Zeit. Das war unsere

00:45:27: Folge aus dem Universum. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

00:45:31: Sehr gerne.

00:45:32: Ciao.

00:45:33: Ciao.

00:45:34: Generelle Kultur-Tipps von Theater über Galerie bis hin zu Konzerten und Festivals findet

00:45:40: ihr im Veranstaltungskalender von Bremen.de. Interessierte Übernachtungsgäste können

00:45:47: sich an unsere Bremen-Profis über bremen-tourismus.de melden oder direkt anrufen unter 042 1 308 0010.

00:45:58: [Musik]

00:46:27: Copyright WDR 2021

00:46:29: SWR 2017

00:46:32: Bis zum nächsten Mal.

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